Saatgut selbst gewinnen

Einfach ausprobieren! Aus einigen Pflanzen lässt sich sehr gut Saatgut gewinnen – kostengünstig und nachhaltig. Und: wenn’s nicht aufgeht, kann immer noch gekauft werden.

Dieses Jahr wächst in meinem Gärtchen unglaublich viel Rucola (da mir im Frühjahr beim einsähen das ganze Päckchen aus der Hand gefallen ist … ). Einmal gut gewachsen vermehrt er sich rasch – leider auch an Stellen, die nicht so optimal sind.

Eine nicht so optimale Stelle…

Rucola blüht mit hübschen, kleinen, gelben Blüten. Am Stängel entwickeln sich grüne Samenkapseln, die austrocknen und aufplatzen und sich so verteilen.

links: Blütenstängel mit grünen Samenkapseln; rechts oben: getrocknete Samenkapsel; rechts mittig: offene Samenkapsel; rechts unten: Samen

Zum Aufbewahren die trockenen Samenkapseln aufbrechen und in einem sauberen Gefäß aufbewahren. Fertig.

Feuerbohnen

Ich hatte im Frühjahr noch ein Eckchen frei in meinem Gärtchen. Nicht ganz 1 m², auf dem schmalen Weg zum Feuerholz, der aber eigentlich nicht als Weg genutzt wird.

Die Sommer-Sonne kommt an diese Stelle erst am Nachmittag, es liegt aber nicht vollschattig. Tja, wie kann man diese Stelle noch „gewinnbringend“ nutzen? Nach einigem einlesen, habe ich mich für den Versuch von Feuerbohnen entschieden.

Um nicht noch einen großen Trog oder Topf im Winter zu verstauen, habe ich bei Amazon einen Vliespflanzsack bestellt, mit genau dem Durchmesser, den ich brauchte, erst war ich skeptisch, er hat sich aber als sehr gute Alternative bewährt.

Bei Dehner habe ich die Bio-Feuerbohnen Samen erstanden, sowie die Füllung für den Sack. Passt ganz schön viel rein, in 80 cm Durchmesser kann ich im Nachhinein sagen. Ein paar cm habe ich den Vliesstoff umgeschlagen, und gehofft, die Höhe der Erde würde reichen. Gefüllt wie ich es mittlerweile mit  allen Kübeln/Gefäßen mache: ganz unten Holzhäcksel, Tonscherben, Blähton oder Kiesel, was da ist, geht auch gemischt, Hauptsache, die Wurzeln stehen nicht im Wasser, darüber ein feines Pflanzvlies, damit es die Erde nicht so arg aus den Gefäßen schwemmt, dann kommt ein Gemisch aus Kompost und Erde bis zur gewünschten Höhe (ca. 45 cm bei den Bohnen).

Da die Bohnen in die Höhe ranken, mussten natürlich Rankstäbe her. 7 Stück, ca. 2,50 m lange Bambusstäbe, oben wie ein Tipi mit Kordel zusammengebunden, nicht ganz am Rand des Sacks, damit rundherum Pflanzen wachsen können.

Um jeden Stab habe ich 4 Samen gesteckt, weil ich dachte, dass nicht alle aufgehen. Sind sie aber. Da alle kräftig aussahen, habe ich sie auch wachsen lassen. Das schöne an Bohnen ist, dass man ihnen quasi beim Wachsen zusehen kann. Ein unheimliches Erfolgsgefühl ist das für den kleinen Hobbygärtner, auch schön für Kinder zu beobachten!

In wenigen Wochen haben die Ranken sich bis ganz nach oben geschlängelt und schnell habe ich gemerkt, dass die Stäbe locker 50 cm bis 1 m höher hätten sein können. Aber die Bohnen suchen sich ihren Weg, sie haben sich zum benachbarten Gurkenrankgitter geschlängelt oder sind  teilweise an der Pflanze wieder zurück gewachsen.

17.06.2017:

02.07.2017:

30.07.2017:

 

Mein Bohnenjahr 2017 ergab insgesamt 2098 g verteilt auf 7 Ernten von Mitte August bis Ende September.
Joaaaaa, ist o.k. für den Feldversuch, aber nicht der Hit. Ich weiß aber auch direkt, wie ich mit gleichen Voraussetzungen nächstes Jahr viel mehr rausholen kann: düngen, düngen, düngen…. Daran liegt es bei mir zumeist! Anfang der Gartensaison bin ich etwas düngfaul  🙂
Es haben sich zwar Blüten gebildet (meine Sorte hat weiße Blüten), diese sind aber recht schnell gelb/braun geworden und abgefallen. Ich dachte, es liegt an zu wenig Wasser oder an mangelnder Bestäubung. Nachdem ich aber das Düngen angefangen habe, haben sich Blüten und Bohnen ohne Ende gebildet. Nur war es da schon Mitte August.

Die Bohnen waren sehr gut im Geschmack, man sollte allerdings darauf achten, dass man sie nicht zu groß werden lässt, da sie ansonsten schnell holzig werden. Oder man lässt sie absichtlich groß werden und puhlt die Bohnensamen heraus um diese zu verarbeiten oder für eine nächste Einsaat im Folgejahr zu trocknen.

Fazit Feuerbohnen:

– auch im Halbschatten und im Kübel sehr gut anbaubar
– im Kübel regelmäßig düngen (!)
– nicht zu groß werden lassen, max. 10 – 15 cm
– aus einer kahlen Wand wurde eine grüne Ecke
– sehr pflegeleicht (muss weder zurückgeschnitten, noch hochgebunden  werden, erledigt die Pflanze von selbst)

 

 

 

 

Himbeeren

#allesschmecktbessermithimbeeren …

Unsere absolute Lieblingsbeere. Trotz begrenzter Fläche habe ich 3 Topfhimbeeren (bestellt beim Online-Shop Baldur-Garten) und 2 Himbeerrutenpflanzen (1 Himbeere vor Jahren gekauft bei Dehner und 1 Ableger davon).

1 Topfhimbeere habe ich im Holzkübel, dieser steht anscheinend ideal, ist richtig buschig mit süß-fruchtigen, großen Himbeeren:

2 weitere Topfhimbeeren habe ich im Hochbeet.  Die sind nicht vergleichbar mit ihrer Schwesterpflanze im Kübel. Die eine trägt wenig, die andere gar nicht. Sie wollte dieses Jahr vielleicht eine Pause und bekommt im nächsten Jahr noch eine Chance. Einen kleinen Hoffnungsschimmer habe ich noch, dass es sich vielleicht doch um eine späte Sorte handelt, aber eher unwahrscheinlich, da wir bereits August haben und noch keine Blüten dran sind. Der Standort ist wohl nicht optimal für die Topfhimbeere, aber wenigstens gehen die Schnecken nicht an die Himbeeren, wie vorher an die Gurken, Zucchini und Erdbeeren in diesem Beet (#ekelhaft). Im Hochbeet ist eine weitere Topfhimbeere wild aufgegangen, hat allerdings dieses Jahr auch noch nicht getragen, hier ein Bild vom Frühsommer, noch ganz winzig:

Der Vorteil der Topfhimbeeren: total pflegeleicht. Die getragenen Ruten schneide ich bodennah zurück, die anderen lasse ich stehen. Sollte der Frost ihnen schaden, schneide ich die entsprechenden Triebe im Frühjahr zurück, mit etwas Glück treiben sie trotzdem noch aus. Düngen tue ich jetzt nach dem Zurückschneiden, sowie im Frühjahr mit etwas Beerendünger von Dehner oder Allgemeindünger für Nutzpflanzen, z.B. Bio Veggie Dünger von Dehner, zwischendurch ab und an mit getrocknetem Kaffeesatz (wenn er noch feucht ist, schimmelt er schnell). Regelmäßig, am Besten täglich, wässern ist natürlich selbstverständlich.

Ernteergebnis meiner Topfhimbeeren (wobei die im Holzkübel ca. 7/8 für sich verbucht und die direkt am Busch genascht wurden auch nicht gewogen wurden): 385 g, vom 18.06. – 04.07.17

 

Mein Ertragswunder ist allerdings meine Dorman Red (vor Jahren gekauft bei Dehner)! Diese Pflanze ist der Wahnsinn! Mittlerweile habe ich auch den Dreh raus, wie ich am Besten mit ihr umgehe. Sie bildet nämlich meterlange Ruten, was ich vorher nicht bedacht hatte bzw. nicht wusste. Ich dachte, es ist ein kleiner Busch, dementsprechend hatte ich auch nur Platz dafür.  Ich habe 3 Rankgitter ins Hochbeet gerammt, um die ich die Ruten lege. Sie bildet jährlich Ruten mit Wurzeln daran, die sich bei Bodenkontakt problemlos verwurzeln, wobei es der Pflanze herzlich egal ist, ob das die Erde, die Sandsteinmauer oder die Fugen im Terrassenholz sind … Letztes Jahr habe ich erstmals einige Wurzelzweige abgeschnitten, einen im zweiten Hochbeet eingepflanzt und weitere verschenkt. Der Ableger trägt natürlich noch nicht so reich wie die Mutterpflanze, aber immerhin.

Links im Hochbeet, die Himbeerruten im Frühjahr (Mutterpflanze):

Im Juli sieht der Himbeerstock so aus (rechts im Bild sieht man schön eine neue Rute, die im nächsten Jahr erst tragen wird):

Bisschen Erfindergeist erfordert immer der parallele Neuaustrieb der Ruten, die dann im nächsten Jahr tragen. Dieses Jahr habe ich diese an der Sandsteinmauer entlanggeleitet, damit ich sie beim Zurückschneiden nicht aus Versehen mit durchtrenne. Wobei ich nur die Besten und Kräftigsten stehen lasse. Nach der Ernte werden auch hier die getragenen Ruten bodennah abgeschnitten. Die neuen Ruten lege ich vorsichtig aus, um die Kräftigsten auszuwählen (das ist die Ablegerhimbeere in Hochbeet 2).

Hier die hochgebundene Himbeerrute, bereit für die nächste Saison (Ablegerhimbeere in Hochbeet 2):

Die Früchte der Dorman Red sind eher rundlich und ziemlich säuerlich, aber auch sehr fruchtig. Nicht ganz der typische Himbeergeschmack, aber wahnsinnig lecker in Süßspeisen, Konfitüre (am Besten die Früchte passieren, wegen der vielen Kerne) und Kuchen! Düngen und pflegen tue ich diese Sorte genau wie die Topfhimbeere. Wie im Bild zu sehen, wachsen die Früchte im Bündel, meist ist pro Bündel eine reif, die dann schnellstens zu Ernten ist, da bei überreifen Früchten wahnsinnig schnell Fliegen und andere Fliegviecher ihre Eier ablegen und Maden herumkriechen. Mittlerweile drehe ich die Beeren nach dem Pflücken, sieht man Flüssigkeit im Inneren, ist schon irgendein Minitier am Zersetzen der Frucht und diese landet im Müll. Hatte ich dieses Jahr aber total im Griff, weil es zum Glück eine ziemliche Trockenperiode gab und ich gut und regelmäßig abernten konnte.

Ernteergebnis 2017: sagenhafte 7318 g! Vom 03.07. – 24.07.2017

Schätzungsweise 7/8 oder etwas mehr von meinem Mutterstock! Die Sofortverzehrten wieder nicht mit eingerechnet und das war einiges, denn auch Besuch ist sehr angetan von meinem Stock, er verleitet einfach zum Naschen.

Hier noch meine Haupt- oder Mutterhimbeere fertig zurückgeschnitten und um die Rankgitter gelegt und bereit für die Saison 2018!

 

Kübel- oder Topfbewässerung

Während eines Wochenendurlaubs habe ich für die Kübelbewässerung, außerhalb der Reichweite meines Gardena-Bewässerungs-Systems die Bio Green Hydro Classic Tonkegel ausprobiert. Bestellt habe ich sie bei Amazon.

Das Viererset reicht logischerweise für 4 Kübel oder Töpfe (für innen und außen anwendbar). Das Prinzip ist denkbar einfach: in den oder neben den Wurzelbereich vorsichtig ein Loch  bohren und den Tonkegel einstecken. Der grüne Innenteil wird auf eine gefüllte PET-Flasche gedreht (Achtung nicht jedes Gewinde passt!) und wie auf dem Bild in die Tonkübel gesteckt. Völlig ohne Auslaufen!
Angegeben ist, dass sogar eine 1,5 Liter Flasche aufgesteckt werden kann. Ich hatte eine 0,5 Liter Flasche, das hat ohne Probleme funktioniert.

Kann ich wärmstens empfehlen! Eine super Sache, um während eines Urlaubs oder Kurztrips nicht auf Hilfe angewiesen zu sein!

 

Bewässerungssystem

Seinen Nutzgarten zu gießen, ist gerade in den Sommermonaten für jeden Gartenbesitzer selbstverständlich. Vor allem, wenn man wie ich, überwiegend Kübelpflanzen besitzt. Die Töpfe und Kübel speichern das Wasser nicht sehr lange, vor allem, da man auf Ablauflöcher achten muss, weil die Wurzeln ansonsten faulen.

Das tägliche Gießen ist selbst bei meinem überschaubaren Gärtchen manchmal lästig. Und wenn man in den Urlaub fährt und niemanden um (Gieß-) Hilfe bitten möchte, steht man vor einem Problem.

Aus diesem Grund haben wir uns vor ein paar Jahren das Gartenbewässerungssystem von Gardena angeschafft. Es muss zwar jedes Jahr verändert werden, weil ich jedes Jahr einige Änderungen in der Kübelformation habe, aber das ist schnell gemacht. Die schwarzen Schläuche können unterirdisch in den Beeten verlegt werden und durch verschiedene Aufsatzdüsen erhalten die Pflanzen entsprechend Wasser (Sprühdüsen für mehrere Pflanzen; Düsen die lediglich tröpfeln, Einzeldüsen) . In den Kübeln lege ich teilweise Steine unter (siehe Foto), damit ich die Gießrichtung besser lenken kann.

Für die Kübel im Hof haben wir die Schläuche hinter diesen verlegt und Abzweigungen oben in die Kübel geleitet. Die ersten 2 – 3 Tage fand ich’s nicht so schön, ab Tag 4 habe ich es gar nicht mehr wahr genommen. Vor allem, weil die Vorteile überwiegen. An einem Anschluss habe ich 16 Abzweigungen für Kübel und VegTrug mit unterschiedlichen Düsen, diese bewässern ca. 29 Hauptpflanzen sowie noch etliche Kleinpflanzen wie Rucola und Basilikum sowie indirekt durch Ablauf durch den VegTrug die darunter stehenden Erdbeeren. Das andere Schlauchsystem geht unterirdisch zu meinen 2 Hochbeeten und bewässert 8 Hauptpflanzen (unter anderem meinen Traubenstock, die Himbeeren und eine Heidelbeere).

Meine Gießzeit ist abends. Ich drehe den Wasserhahn auf und gieße lediglich ein bisschen nach, wo es mir notwendig erscheint (wäre wahrscheinlich nicht nötig, aber sicher ist sicher) bzw. mein Kräuterbeet an der Terrasse und die Kübel, die für das System ungünstig stehen.

Vorm Urlaub wird am Wasserhahn eine Zeitschaltuhr angeschlossen und schon kann es losgehen!

Minze

… hab ich!

Und zwar 2 Stöcke. Einen im Kräuterbeet und einen im Topf. Letzteren habe ich aber nur noch „aus Versehen“. Ich dachte, er wäre eingegangen im Kräuterbeet, habe den Tontopf ausgebuddelt und irgendwo hingestellt. Nach ein bisschen Sonne im Frühjahr und ein paar Mal draufregnen ist er doch glatt wieder ausgetrieben. Jetzt kann ich ihn nicht wegschmeißen. Allerdings stehe ich jetzt vor der Entscheidung, ihn doch zu entsorgen oder umzutopfen, da die Reserven in dem Töpfchen wohl erschöpft sind. Für ein paar Getränke reicht er aber noch auf alle Fälle.

Im Kräuterbeet habe ich dieses Frühjahr eine After-Eight-Minze (Dehner Gartenmarkt) im Topf eingesetzt. Wieso im Topf? Minze ist wahnsinnig, naja nennen wir es einnehmend … Das ganze Beet war früher verwurzelt und verwachsen mit der Minze, deswegen habe ich vor einigen Jahren angefangen, sie in einen Topf zu setzen, zwar ist darin das Wachstum begrenzt, aber im Grunde will ich das ja. Ansonsten ist die Minze denkbar pflegeleicht. Ich habe sie in ein lockeres Kompost-Erde-Gemisch gesetzt und den Tontopf zu ca. 1/3 in mein Kräuterbeet eingegraben, gießen, fertig. Ab und an gebe ich getrockneten Kaffeesatz mit in den Topf, aber eher selten.  Jedes Jahr nehme ich mir vor, nach und nach etwas Minze abzuernten und im Dach für Tee zu trocknen, bisher habe ich das genau 0 x gemacht… Dabei trinke ich sehr gerne und sehr viel Tee. Dieses Jahr! Ganz bestimmt 🙂

Nun gut die frische Minze verwende ich gerne für erfrischende Sommergetränke, das ein oder andere Blättchen wird als Tellerverzierung „verschwendet“ oder auch Mal zusammen mit anderen Kräutern in Kräuterbutter verarbeitet.

Rezept: erfrischende Getränke mit Minze (ohne Alkohol)

After-Eight-Minze:

Pfefferminze:

 

Gurken

… sind das ganze Jahr in meiner Küche. Aber die Besten kommen aus dem eigenen Garten (oder vom Balkon).

Ich kaufe mir mittlerweile vorgezogene Pflänzchen im Dehner und pünktlich zum 15.05. setze ich sie nach draußen (in ein Gemisch aus Kompost und Erde). Dieses Jahr habe ich mich für eine Pflanze im VegTrug und eine im Topf entschieden (teilt sich den mit einer Buschtomate).  Gurken sind in meinen Augen sehr pflegeleicht und wachsen relativ schnell. Für eine bessere Ernte sollte man jede 2. Frucht im Anfangsstadium abschneiden (das vergesse ich meistens), und regelmäßig, am Besten täglich, gießen. Bei der Topfpflanzung ist darauf zu achten, dass keine Staunässe entsteht.

Bisher habe ich 3 wunderbare Gurken geerntet, geschmacklich und auch optisch einwandfrei. Die Pflanze wächst sehr schnell und lässt sich platzsparend nach oben binden, so kann diese auch auf kleinstem Raum angebaut werden. Hat natürlich auch den Vorteil, dass sie nicht so leicht von Schnecken angefallen werden, dieses Problem hatte ich im Hochbeet, die Gurken waren von Schneckenspuren überzogen (bäh).

Alle 2 Wochen dünge ich die Pflanzen mit etwas Flüssigdünger (unbedingt vorher wässern und erst dann düngen). Gelbe Blätter und gelbe oder braune Früchte entferne ich baldmöglichst.  Die Pflanze im VegTrug steht etwas sonniger, das scheint ihr gutzutun, der Fruchtansatz ist deutlich höher.

Übrigens auch für Kinder ein schönes Anbaugemüse, da die Gurke so schnell wächst.

Gurken sind herrlich frisch in den Sommermonaten: im Salat, auf dem Vesper-Teller, als Gurken-Salat, im Kartoffelsalat, …

Rezept: Gurkensalat – 3erlei Varianten

Rezept: Tzaziki

Erdbeeren

Wer liebt sie nicht?

Die Erdbeersaison ist leider viel zu kurz!
Damit wir länger etwas von den Beeren haben, habe ich mich in meinen 4 Töpfchen für sogenannte Monatserdbeeren (oder immertragende Erdbeeren) entschieden.
Bis Oktober können wir die Früchte davon ernten. Keine Riesenflut, aber dennoch immer mal wieder eine Handvoll. Gekauft habe ich diese vor einigen Jahren vor Ort bei Dehner und bei www.baldur-garten.de.

Erdbeerstöcke sind relativ pflegeleicht und vermehren sich unkompliziert. Sie bilden ihre Ableger an langen Fäden – alle 20 – 30 cm entwickelt sich ein kleines Pflänzchen mit Blättern, Wurzeln und teilweise Früchten. Die Versorgung erfolgt wie bei einer Nabelschnur durch die Mutterpflanze. Wer ein großes Beet hat, kann den Dingen freien Lauf lassen, die Ableger finden selbst ein Plätzchen zum wurzeln. Man kann die Richtung gut lenken durch Platzieren der Schnur.

Für meine Töpfe habe ich früher die Pflänzchen abgeschnitten und eingesetzt, allerdings gehen mir so, warum auch immer, zu viele ein. Mittlerweile stelle ich einen Topf neben die Mutterpflanze und lasse, bis sich die Wurzeln richtig festgekrallt haben, die Nabelschnur dran. Klappt prima!

Nach zwei, spätesten drei Erntejahren werden die Alten durch Ableger ersetzt. Ich werde nie Tonnen von Erdbeeren ernten können, dafür fehlt mir der Platz, aber als Naschgarten über den Sommer hinweg reicht es uns. Für die große Bevorratung in der Kühltruhe und für Konfitüre pflücken wir bei hiesigen Bio-Bauern. Für nächstes Jahr möchte ich aus verschieden großen Terracotta-Töpfen einen Erdbeerturm bauen, um noch mehr Platz ausnutzen zu können.

Die Erdbeeren entwickeln sehr viele Ableger, mehr als ich Platz habe. Ich gebe diese dann weiter oder verschenke sie auch ganz gerne mal in einem hübschen Töpfchen.

  • in Töpfen gut Gießen
  • Stroh oder ähnliches als Auflage für die Früchte vermindert Fäulnis
  • Grunddüngung im Frühjahr mit geeignetem Bio-Dünger, nach abernten mit Kaffeesatz (Achtung: gut trocknen lassen wegen Schimmelgefahr)
  • Vorteil der Topfpflanzung: keine Schnecken mehr in (!) den Erdbeeren, war vorher in meinem Hochbeet ein echt ekliges Problem (würg)

 

Terrakotta-Topf mit 3 Pflänzchen:

Erdbeeren aus der Kühltruhe, noch teilweise gefroren:

Die „Nabelschnur“ der Mutterpflanze versorgt die Erdbeerableger:

Hier ein einzelner Ableger:

Heidelbeeren

Diese süßen, blauen Beeren …

Dafür habe ich ein echtes Händchen … oder vielleicht auch nur Glück … egal, die Ernte fällt bisher jährlich bombastisch aus! Mittlerweile bin ich stolze Besitzerin von 4 Stöcken! Meine erste Topfheidelbeere trägt nach wie vor am Meisten. Ich habe jedes Jahr bedenken, dass sie unter der Last der Früchte zusammenbricht … Diese und 2 (ein und zwei Jahre alt) noch kleinere Topfheidelbeeren habe ich beim Online-Shop Baldur-Garten bestellt, und eine Weitere, an der konnte ich vor knapp einem Monat beim Gartencenter Dehner nicht vorbeigehen.

Die ersten Beeren habe ich letzten Samstag gepflückt, in die Küche haben es aber nur 5 Stück geschafft. Man soll Früchte schließlich nicht so lange lagern, wegen Vitaminverlust und so …

Seit gestern Abend habe ich angefangen Protokoll über die Ernten zu führen, also noch nicht von ganz zu Beginn, und hatte bei den Heidelbeeren ein Gewicht von 15 g (!). Gut, die Kuchenbleche können noch in den Schränken bleiben, aber für Jogurt oder Müsli reicht es bereits.

Die Pflege der Heidelbeeren halte ich simpel: beim Eintopfen bzw. Einpflanzen den Wurzelballen gut wässern (am besten einige Zeit in einen Eimer mit Wasser stellen) und in einen ausreichend großen Topf bzw. Pflanzloch setzen. Locker mit Erde/Kompostgemisch umgeben. Heidelbeeren benötigen einen sauren Boden. Wusste ich am Anfang nicht, habe es aber aus Versehen richtig gemacht, nämlich einen biologischen Dünger (allg. für Obst und Gemüsepflanzen, es gibt aber auch speziellen Dünger für Heidelbeeren u. ä.) untergemischt und mit Rindenmulch abgedeckt. Zwischendurch kommt immer mal nach Gutdünken eine Ladung gut getrockneter (Achtung, sonst schimmelt es) Kaffeesatz an die Pflanze. Fertig.

Schlechte Wasserversorgung nehmen einem die Stöcke allerdings relativ schnell krumm. Die Beeren werden schrumpelig und fallen ab. Zurückschneiden entfällt bei Topfheidelbeeren auch weitestgehend. Stört mich ein Ast, kommt er weg, ansonsten bleibt er dran.

Morgens mit einer Schale in das Gärtchen zu laufen und eine Hand voll Beeren für das Frühstücksmüsli zu pflücken, macht mir einfach gute Laune!

Dummerweise lieben Vögel Heidelbeeren. Wäre ja kein Problem zu teilen, aber Vögel nehmen meist alles, was da ist. Man kann mit Netzen arbeiten, gefällt mir aber schon allein optisch überhaupt nicht. Auch hab ich keine Lust, morgens für meine Ernte noch lange ein Netz abzufummeln. Ich habe mit den Vögeln das Agreement: nehmt Euch die Maulbeeren (bin allergisch), ich behalte die Heidelbeeren. Klappt meist nur so semi-gut.

Heidelbeeren verwende ich für Jogurt, Müsli, Kuchen, Muffins, Nachspeisen, in Blattsalaten als süße Komponente, usw. Außerdem lassen sie sich hervorragend für die Wintersaison einfrieren.

Hier eine Rezeptidee: fruchtiges Frühstück mit Heidelbeeren

 

Die Blütenkelche sehen wunderschön aus:

 

voll hängende Äste:

Die erste reife Beere:

 

 

 

Rucola

Rucola … schmeckt nach Sommer, Sonne, mediterraner Küche, verfeinert Salate, Wraps und Sandwiches. Viele mögen den nussigen, kräftigen Geschmack nicht – ich finde ihn köstlich!

Mittlerweile habe ich ihn an drei verschiedenen Standorten, um zu testen, welcher am erstragreichsten ist.

Entweder kauft man fertig gezogene Pflänzchen im Gartenmarkt oder kultiviert mit Saatgut. Im Freien (Topf oder Beet) kann man ab März starten. Samen ca. 1/2 cm tief in die Erde, etwas bedecken und regelmäßig gießen. Beim Reihen- bzw. Pflanzenabstand probiere ich öfter mal was Neues. Entweder die Angabe auf der Saatpackung oder auch mal dichter. Da ich keine großen Anbauflächen habe, sondern alles in Töpfen, Hochbeeten oder im Vegtrug ziehe, variiere ich nach Lust und Laune. Was ich allerdings mittlerweile gemerkt habe, dass der Boden sehr locker sein sollte.

In der Zinkwanne habe ich für die vorgezogenen Pflänzchen die Erde mit Kompost und etwas Sand gemischt, damit die Wurzeln gut belüftet sind. Gerade in Töpfen ist mir aufgefallen, dass sich die Erde durch das Gießen sehr zusammendrückt und fest wird. Wenn der Topf zu eng zum harken ist, verwende ich dünne Stäbchen, um die Erde regelmäßig aufzulockern.

Natürlich muss überschüssiges Wasser immer abfließen können, deswegen ist ein oder mehrere Bodenlöcher in den Pflanzgefäßen unumgänglich. In Zink- und Holzgefäßen nachträglich kein Problem, bei Tongefäßen achte ich mittlerweile beim Kauf auf vorhandene Bodenlöcher, da dieser gerne bricht. War bisher aber auch nicht schlimm, die Scherben kaputterTontöpfe verwende ich als Drainageschicht in den Kübeln. Gartenvlies drauf und fertig. Das Gartenvlies hat den Vorteil, dass das rauslaufende Wasser relativ sauber ist und nicht die ganze Erde rausgeschwemmt wird. Gibt unschöne Flecken im Hof und auf der Terrasse. Auch soll die Erde ja im Topf bleiben…

Hier geht’s zum Rezept: Spargelsalat mit Shrimps und Erdbeerdressing

 

vorgezogene Pflänzchen aus dem Gartenmarkt:

noch zart, kurz nach dem Einpflanzen:

Rucola-Blüte:

im Topf zwischen den Kräutern, halbschattig (trotz einjähriger Sorte, erneut aufgegangen):

 

wild im Hof aufgegangen: