Feuerbohnen

Ich hatte im Frühjahr noch ein Eckchen frei in meinem Gärtchen. Nicht ganz 1 m², auf dem schmalen Weg zum Feuerholz, der aber eigentlich nicht als Weg genutzt wird.

Die Sommer-Sonne kommt an diese Stelle erst am Nachmittag, es liegt aber nicht vollschattig. Tja, wie kann man diese Stelle noch „gewinnbringend“ nutzen? Nach einigem einlesen, habe ich mich für den Versuch von Feuerbohnen entschieden.

Um nicht noch einen großen Trog oder Topf im Winter zu verstauen, habe ich bei Amazon einen Vliespflanzsack bestellt, mit genau dem Durchmesser, den ich brauchte, erst war ich skeptisch, er hat sich aber als sehr gute Alternative bewährt.

Bei Dehner habe ich die Bio-Feuerbohnen Samen erstanden, sowie die Füllung für den Sack. Passt ganz schön viel rein, in 80 cm Durchmesser kann ich im Nachhinein sagen. Ein paar cm habe ich den Vliesstoff umgeschlagen, und gehofft, die Höhe der Erde würde reichen. Gefüllt wie ich es mittlerweile mit  allen Kübeln/Gefäßen mache: ganz unten Holzhäcksel, Tonscherben, Blähton oder Kiesel, was da ist, geht auch gemischt, Hauptsache, die Wurzeln stehen nicht im Wasser, darüber ein feines Pflanzvlies, damit es die Erde nicht so arg aus den Gefäßen schwemmt, dann kommt ein Gemisch aus Kompost und Erde bis zur gewünschten Höhe (ca. 45 cm bei den Bohnen).

Da die Bohnen in die Höhe ranken, mussten natürlich Rankstäbe her. 7 Stück, ca. 2,50 m lange Bambusstäbe, oben wie ein Tipi mit Kordel zusammengebunden, nicht ganz am Rand des Sacks, damit rundherum Pflanzen wachsen können.

Um jeden Stab habe ich 4 Samen gesteckt, weil ich dachte, dass nicht alle aufgehen. Sind sie aber. Da alle kräftig aussahen, habe ich sie auch wachsen lassen. Das schöne an Bohnen ist, dass man ihnen quasi beim Wachsen zusehen kann. Ein unheimliches Erfolgsgefühl ist das für den kleinen Hobbygärtner, auch schön für Kinder zu beobachten!

In wenigen Wochen haben die Ranken sich bis ganz nach oben geschlängelt und schnell habe ich gemerkt, dass die Stäbe locker 50 cm bis 1 m höher hätten sein können. Aber die Bohnen suchen sich ihren Weg, sie haben sich zum benachbarten Gurkenrankgitter geschlängelt oder sind  teilweise an der Pflanze wieder zurück gewachsen.

17.06.2017:

02.07.2017:

30.07.2017:

 

Mein Bohnenjahr 2017 ergab insgesamt 2098 g verteilt auf 7 Ernten von Mitte August bis Ende September.
Joaaaaa, ist o.k. für den Feldversuch, aber nicht der Hit. Ich weiß aber auch direkt, wie ich mit gleichen Voraussetzungen nächstes Jahr viel mehr rausholen kann: düngen, düngen, düngen…. Daran liegt es bei mir zumeist! Anfang der Gartensaison bin ich etwas düngfaul  🙂
Es haben sich zwar Blüten gebildet (meine Sorte hat weiße Blüten), diese sind aber recht schnell gelb/braun geworden und abgefallen. Ich dachte, es liegt an zu wenig Wasser oder an mangelnder Bestäubung. Nachdem ich aber das Düngen angefangen habe, haben sich Blüten und Bohnen ohne Ende gebildet. Nur war es da schon Mitte August.

Die Bohnen waren sehr gut im Geschmack, man sollte allerdings darauf achten, dass man sie nicht zu groß werden lässt, da sie ansonsten schnell holzig werden. Oder man lässt sie absichtlich groß werden und puhlt die Bohnensamen heraus um diese zu verarbeiten oder für eine nächste Einsaat im Folgejahr zu trocknen.

Fazit Feuerbohnen:

– auch im Halbschatten und im Kübel sehr gut anbaubar
– im Kübel regelmäßig düngen (!)
– nicht zu groß werden lassen, max. 10 – 15 cm
– aus einer kahlen Wand wurde eine grüne Ecke
– sehr pflegeleicht (muss weder zurückgeschnitten, noch hochgebunden  werden, erledigt die Pflanze von selbst)